Manifest 1989
Die Definition der Moving Exhibition
Das ist der schöpferische Geist auf ständiger Suche. Die Moving
Exhibition ist mobil im Raum und mobil im Ausdruck, denn sie passt sich an
das Leben an
Die Abkürzung ist M.E., denn sie ist fest verbunden mit dem exhibitionistischen
Ich. Sie ist introspektiv und autobiographisch.
DIE VERSCHIEDENEN ARTEN DER MOVING EXHIBITIONS
Die Moving Exhibition bürgerlicher Art
Das ist der schöpferische Geist in behaglicher Umgebung.
Allein mit sich selbst, geschützt vor der Öffentlichkeit oder in
Begleitung derjenigen, die ihn verstehen.
Die Moving Exhibition halb-bürgerlicher Art
M.E. an einem öffentlichen Ort mit vorheriger Erlaubnis zur Benutzung
der Wände (ständig wechselnde Ausstellung, da Stimmungen des schöpferischen
Geistes, der einem Publikum gegenübersteht, berücksichtigt werden).
Die halb-bürgerliche M.E. kann zu einer Ausstellung mit Gästen
werden, indem das Publikum eingeladen wird, sich auszudrücken.
Die Moving Exhibition offensiver Art
M.E. an einem Ort der Kunst (Museum, Galerie) zum Zeitpunkt einer Vernissage.
Hausbesetzung. Benutzt Guerilla-Prinzipien. Erlaubnis des Verantwortlichen
am Ort nicht unbedingt notwendig. Möglichkeit zum Anschluss, Möglichkeit
der Abschiebung. Die M.E. offensiver Art zeigt sich derzeit in Form einer
Fußgänger- oder Flugausstellung (Flying exhibition)
Die Moving [Exhibition] wandernder Art
M.E. an einem kunstfremden Ort (ehemalige Botschaft, Metro, Straße,
Supermarkt)
Die Moving Exhibition exhibitionistischer Art
Sie lädt FREUNDE ein, ein Foto von sich selbst auf ihrem Rücken
auszustellen und so zu ‚Exhibitionisten’ zu werden. Die ausgestellten Bilder
gehören anschließend der Stiftung, die sich verpflichtet, sie
zu ‚verewigen’.
